Die Netzwelt

von Jennifer Haley

Die Netzwelt

In naher Zukunft hat sich das menschliche Leben fast vollständig in die zur Realität parallel existierende Netzwelt verlagert. Perfektioniert hat dieses System der Geschäftsmann Sims mit seinem virtuellen »Refugium«. In diesem exklusiven Club können sich die Mitglieder mit einer virtuellen Identität ihre sexuellen Wünsche und dunklen Sehnsüchte erfüllen.

Das Einzigartige: Das von Sims paradiesisch gestaltete Haus ist ein (wahrer) Traum für Pädophile, da die angebotenen virtuellen Lustobjekte Kinder sind. Begehen die Kunden mit ihren Avataren in der digitalen Welt ein reales Verbrechen?

Die Ermittlerin Morris schickt ihren Agenten Woodnut in die Netzwelt, gleichzeitig verhört sie Sims. Dieser beharrt auf der reinen Simulation und dem Einverständnis aller Beteiligten. Außerdem hätten die Phantasien, die die Kunden des Refugiums ausleben, keinen Einfluss auf das Leben in der Wirklichkeit. Woodnut verstrickt sich immer mehr in dem verführerischen Elysium, besonders als er Iris kennenlernt, ein bezauberndes neunjähriges Mädchen, das Sims hörig zu sein scheint. Der Kampf um das virtuelle Mädchen wird zu einem Stellvertreterkrieg um Ethik und die Freiheit, die eigene Obsession auszuleben, der in beiden Welten zu katastrophalen Folgen führt.

Müssen unsere Phantasien begrenzt werden? Welche Konsequenzen haben virtuelle Vorgänge für unsere Realität? Können sie eine Erkenntnis schaffen, die unsere sinnlich erfahrbare Wahrnehmung übersteigt? Jennifer Haley schildert eine Zukunft, die mehr und mehr zu unserer Gegenwart wird. Sie zeigt den schmalen Grat auf, der zum Abgrund werden kann, zwischen der grenzenlosen Freiheit und der moralischen Verantwortung.

JAHR

2018

KUNDE

Staatstheater Kassel

REGIE

Markus Dietz

TYP

Filmproduktion