Wie es euch gefällt

Wie es euch gefällt

Es war einmal, once upon a time. So beginnen Märchen. So beginnen sehr traurige Geschichten. Und so beginnt auch die Geschichte von Rosalind, der Heldin von Wie es euch gefällt. As you like it. Es war einmal ein FĂĽrstentum, irgendwo zwischen Belgien, Warwickshire und Phantásien, da saĂź ein Thronräuber, der seinen Bruder samt Frohsinn aus dem Land gejagt hat. Nun herrschen Reichtum, Spott, Misstrauen. Und Letzteres wird zum Jahrmarkt mörderischer Eitelkeiten, so dass mehrere junge Leute um ihr Leben laufen mĂĽssen – die Flucht fĂĽhrt sie in den magischen Wald zu Arden, ein psycho- physikalisch-polyphönixhaftes Terrain: wo Robin Hood mit Feen tanzt, keltische Hirsche in Bäche weinen und antike Knaben Schafe hĂĽten. Auch Rosalind eilt in jenen Forst, wo alle Gesetze geschlechtlicher Schwerkraft schwinden und erlebt dort Abenteuer, die ihren Rang begrĂĽnden als die klĂĽgste, ironischste Frau im, an brillanten femininen Figuren eh reichen Werk Shakespeares, des Barden der Anderen und AuĂźenseiter*innen. Der mit dem Wald von Arden ein poetisches, niemals harmloses Dickicht schuf, das Utopie ist und Satire auf Utopie zugleich. Wo er mit Genres wie den Pastoralen spielt, in denen die Macht der Weltflucht frönte, um diese zugleich zu stören, indem er das Virtuelle dieser Pseudoidyllen wie Seifenblasen mit Tintenfedern lustig ansticht. Denn wie Rosalind hat Shakespeare das Genie Illusionen zu erzeugen – und wenig Illusionen ĂĽber die Welt. So klingt auch hier unhörbar der romantisch bis bedrohliche Seufzer aller Märchenfinale … Und wenn sie nicht … Na, Sie wissen schon …

JAHR

2019

KUNDE

Staatstheater Kassel

REGIE

Philipp Rosendahl

TYP

Schauspiel / Trailer